Autoflower Seeds

Wir verstehen diese Frage, können Dir aber keine pauschale Antwort darauf geben, ob es sich für Dich persönlich lohnt, Automatic-Cannabissamen zu kaufen. Manche schwören auf Autoflower Seeds, manche haben schlechte Erfahrungen damit gemacht und tendieren zu photoperiodischen Sorten. Du musst da Deinen eigenen Weg finden und die Vor- und Nachteile abwägen. Eine Sorge können wir Dir jedoch nehmen: Auch, wenn Autoflower Seeds oft als weniger potent gelten, kannst Du Dir davon ein ordentliches High abholen. Moderne Züchter sind außerdem bereits dabei, neue Wege zu finden, die Potenz zu maximieren. Idealerweise hast Du die Möglichkeit, einen Grow mit sowohl photoperiodischen als auch Automatic-Hanfsamen durchzuführen, so hast Du den direkten Vergleich. Also: Bestell doch einfach Autoflowering-Seeds und photoperiodische zusammen! Nur nicht durcheinander bringen solltest Du sie.

Heutzutage gibt es fast jede Cannabissorte auch als Autoflower, manchmal auch Automatic oder einfach nur Auto genannt. Das ist jedoch ein neuzeitliches Phänomen, das dadurch entstanden ist, dass herkömmliche Cannabissorten mit der sogenannten Ruderalis-Genetik von Cannabispflanzen gekreuzt wurden. Ruderalis ist eine Unterart von Hanf, genau wie Sativa und Indica. Während Sativa und Indica aus Regionen stammen, die nicht ganz so extreme Klimabedingungen vorweisen, hatte Cannabis Ruderalis diesen Luxus nicht. Sie ist überwiegend in Zentralasien, Russland und Teilen Nordamerikas beheimatet und wäre nicht in der Lage, sich zu vermehren, wenn sie wie Sativas und Indicas abhängig von den Sonnenstunden blühen würde. Es entwickelten sich also Wachstums- und Blütezyklen, die völlig unabhängig von der Anzahl der Sonnenstunden funktionieren, nämlich automatisch. So konnte Cannabis auch diese Teile der Welt erfolgreich erobern – eine Hommage an die Anpassungsfähigkeit dieser faszinierenden Pflanze, die im Englischen nicht umsonst „Weed“ (Unkraut) genannt wird. Für die Züchtung der Autoflower Seeds, wie Du sie auch bei uns im Shop findest, wird im Normalfall eine männliche Ruderalis-Pflanze verwendet, mit deren Blütenpollen dann eine ausgesuchte photoperiodische Cannabispflanze bestäubt wird. Die Nachkommen aus dieser Kreuzung haben im Idealfall dann die Eigenschaften beider Eltern: die selbst einleitende Blüte vom Vater und Potenz und den Geschmack der Mutter.

Wie alles, haben auch Autoflower Seeds ihre guten und schlechten Seiten. Für viele Homegrower stellt es einen glasklaren Vorteil dar, dass Automatic Cannabissamen von selbst in die Blüte gehen, da sie so auf eine Growbox mit viel Equipment verzichten können – denn der Lichtzyklus muss nicht manuell eingestellt werden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die meisten Automatic Seeds es auch in nur 12 Wochen bis zur Ernte schaffen, was ein wahres Wunder ist. Zum Vergleich: Der „normale“ Zyklus einer outdoor angebauten, photoperiodischen Sorte beträgt etwa sechs Monate. Die gesamte Genetik von Autoflower Seeds ist also darauf ausgelegt, die einzelnen Phasen schneller zu absolvieren und möglichst zügig einen gesamten Zyklus zu durchlaufen. Dafür müssen dann aber auch Abstriche gemacht werden: Autoflower Seeds bringen oft (nicht immer) etwas weniger Potenz mit, bleiben ganz natürlich etwas kleiner und kompakter und bringen nicht ganz so viel Erntematerial auf die Waage. Sie sind außerdem anfälliger für Anfängerfehler, denn die Pflanze hat nicht viel Zeit, sich von großem Stress zu erholen. Wenn Du eine photoperiodische Sorte in einer Growbox großziehst, kannst Du sie theoretisch für immer in der Wachstumsphase halten und sollte Dir ein Fehler unterlaufen, schiebst Du einfach den Beginn der Blütezeit etwas nach hinten, um das fehlende Wachstum wieder auszugleichen – diesen Luxus hast Du bei Autoflower Seeds eben nicht.

Wenn Du um die Besonderheiten von Automatic Marihuanasamen weißt, kannst Du das aber auch ganz einfach berücksichtigen, wenn Du einen Auto-Grow mit den Samen von samenDE startest. Achte darauf, von Anfang an möglichst ideale Wachstumsbedingungen zu schaffen. Die Autoflower Seeds gedeihen so oder so – ganz nach dem Motto „irgendwie geht immer“ –, doch wenn Du Deinen Ertrag maximieren möchtest, willst Du die Pflanze so groß wie möglich haben, bevor sie in die Blüte geht. Das bedeutet: Reduziere den Stress, dem Du die Pflanze aussetzt. Hier macht es natürlich einen Unterschied, ob Du Deine Automatic Cannabissamen outdoor anbaust, oder eine Growbox mit Lampe und Lüftung hast. Denn auf dem Balkon oder im Garten kannst Du Temperatur und Luftfeuchtigkeit nicht gut steuern. Hier ist Dein Ansatz also, die Pflanze so geschützt wie möglich zu stellen, auf Trainigstechniken zu verzichten und notorisch jeden Schädling zu bekämpfen, der sich Dein Pflänzchen als zu Hause ausgesucht hat. Führst Du den Grow Deiner Automatic-Samen für Cannabis indoor durch, hast Du etwas mehr Spielraum: Sorge in der Box für das perfekte Klima und Du kannst mit sanften Trainigstechniken wie LST versuchen, noch mehr aus dem Autoflowering-Samen herauszuholen. Aber geht nicht zu weit: Bricht Dir dabei aus Versehen der Haupttrieb ab, wird Deine Ertragsmenge gut und gerne halbiert. Eine gute Lösung beim Anbau mit Autoflower Seeds ist ein SoG (Sea of Green). Dadurch kannst Du zwar nicht den Ertrag pro Pflanze erhöhen, aber sehr wohl den Ertrag pro Quadratmeter.

Auch, wenn erstmal nichts gegen einen Outdoor-Grow mit jeglichen Autoflower Seeds spricht, kannst Du Deine Ergebnisse verbessern, wenn Du Dir Sorten aussuchst, die auch als Mutterpflanze eine robuste Genetik aufweisen. Zum Beispiel: eine Northern Lights Auto. Der NL-Strain ist bekannt für seine hohe Widerstandsfähigkeit, was in Kombination mit dem Ruderalis-Gen beste Chancen für hohe Erträge auch bei suboptimalen Wetterbedingungen bietet. Auch White Widow und Critical sind Strains, die pflegeleicht und wenig anfällig für äußere Einflüsse sind – White Widow Auto und Critial Auto könnten sich für Deinen Outdoor-Grow also ebenfalls gut eignen. Immer mehr Cannabissorten werden mit der Ruderalis-Genetik gekreuzt und es steht zu erwarten, dass es bald kaum eine Sorte gibt, die Du nicht auch als Autoflower Seed bekommst.

Der Trick bei Autoflower Seeds ist, dass sie – wie es der Name schon sagt – von selbst blühen. Aber blühen nicht alle Pflanzen von selbst? Ja und Nein. Für die meisten Pflanzen müssen bestimmte Bedingungen erfüllt sein, damit sie Blüten bilden können. Genau wie bei der Keimung: Die meisten Samen brauchen Dunkelheit, Wärme und etwas Feuchtigkeit und schwupp, schon keimt der Samen. Für die Blüte gibt es ganz verschiedene Auslöser: Das können zum Beispiel bestimmte Temperaturen sein oder, wie bei den photoperiodischen Cannabissorten, kürzere Tage. Geht es auf den Herbst zu und die Nächte werden länger, merkt das die Cannabispflanze und fängt an, Blüten zu produzieren. Hanfpflanzen, die aus Autoflower Seeds gezogen wurden, sind daher etwas ganz Besonderes: Sie brauchen keinen externen Auslöser, um die Blüte einzuleiten. Sie haben so etwas wie einen inneren Timer, der abläuft und nach wenigen Wochen in der Wachstumsphase die Blütephase anstößt. Es gibt eine Handvoll weitere Pflanzen, die genauso funktionieren, darunter die hierzulande bekannten Pusteblumen. Löwenzahn kann unabhängig von Wetter, Tageslängen und Co. mehrmals im Jahr blühen – ein Mechanismus, der es ihm erlaubt, sich schnell an wechselnde Bedingungen anzupassen und unter vielen Umständen zu überleben. Es ist daher nicht überraschend, dass Autoflower Seeds ihren Ursprung in eher unwirtlichen Gegenden der Welt haben.